Wissenschaft der Kairologie lässt sich im Planspiel erleben
Wenn am 7. Juli 2014 die ISAGA (International Simulation and Gaming Association) Konferenz im österreichischen Dornbirn stattfindet, ist auch Gerd Xeller mit von der Partie. Der Gründer von Xeller Training präsentiert dort dem internationalen Publikum aus rund 30 Ländern die Wissenschaft der Kairologie erstmals anhand eines Planspiels. Kairos, ein Gott aus der griechischen Mythologie, ist der Namensgeber dieser Theorie, den günstigen Zeitpunkt zu erkennen. Unternehmen haben mit der Kairos-Analyse die Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) ihrer Mitarbeiter zu diagnostizieren und so psychische Erkrankungen wie Burnout schon im Vorfeld zu verhindern. In der Kairologie geht es zunächst darum, Chancen rechtzeitig zu erkennen und so Krisen zu vermeiden. “Wer lernt, den Kairos zu erkennen und in Beziehung zu seinen ‘Kreativkräften’ zu handeln, beugt jedem Burnout vor und findet wieder in die richtige Spur”, erklärt Xeller. Gemeinsam mit seinem ISAGA-Team, zu dem unter anderem der Gründer und Leiter des Instituts für Kairologie in Augsburg, Dr. Karl Hofmann, zählt, leitet er auf dem Kongress einen Workshop. In diesem zeigen sie auf, wie die Kairologie bei der Personalauswahl und -entwicklung, der Persönlichkeitsentwicklung sowie bei Unternehmensentscheidungen helfen kann – die Theorie wird dadurch greifbar. “Was dem Mediziner sein CT, das ist dem Coach und Krisenmanager künftig seine Kairos-Analyse”, ist sich Xeller sicher.
Für Xeller ist die ISAGA der alljährliche weltweit stattfindende Branchentreff. Dieser wird jedoch nur alle 10 bis 15 Jahre im deutschsprachigen Raum abgehalten. Daher bietet sich die einmalige Chance, das neue Unternehmensplanspiel einem breiten Publikum zu präsentieren. Planspiele sind ein anerkanntes strategisches Mittel, das eingesetzt wird, um konkrete Situationen in einem Unternehmen durchzugehen. Unter dem Aspekt “Wie gehe ich vor?” und “Welche Folgen hat mein Vorgehen?” können Mitarbeiter auch komplexe Strukturen erkennen und verstehen. Was ursprünglich in der Wissenschaft entstand, wird bereits seit fast 15 Jahren in Konzernen eingesetzt. Gerd Xeller war vor 20 Jahren einer der ersten, der Planspiele entwickelt und angewandt hat. Für ihn ist das Thema so alt wie das Schachspielen – denn dabei handelt es sich seiner Ansicht nach ebenfalls um ein strategisches Planspiel.
Die radiologische Untersuchung der Mitarbeiterentwicklung
Kairos und Chronos – die zwei Brüder aus der griechischen Mythologie könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Chronos die Zeit gleichförmig verstreichen lässt, legt es Kairos darauf an, zur rechten Zeit am rechten Ort die richtigen Dinge zu tun. Die Kairologie beschäftigt sich mit der Stellung des Individuums im Lebensrhythmus. Darauf basierend kann die potenzielle Entwicklung des Einzelnen bestimmt und die Begabung realisiert werden. Dr. Karl Hofmann hat beim Schreiben seiner Dissertation die Entdeckung des Kairos und seinen Bezug auf das energetische menschliche Beziehungssystem gemacht. Er untersuchte daraufhin den richtigen Zeitpunkt für Entscheidungen, die Dauer des schöpferischen Aktes sowie die Wahrscheinlichkeit des Gelingens unter quantenphysikalischen Aspekten. Auf diese Weise erbrachte er den wissenschaftlichen Nachweis für die praktische Dynamik des Kairos. Hofmann und Xeller vergleichen das Kairosprogramm als Diagnoseinstrument mit einer radiologischen Untersuchung. “In welcher Lebensphase steht mein Mitarbeiter und welche Aufgaben fallen ihm deshalb gerade besonders leicht?”, lautet für Xeller die Fragestellung. Denn nur wer weiß, welcher Anspruch der aktuellen Ausrichtung seiner Kräfte entspricht, erledigt sie motiviert und effizient.