Wissen was wann bewegt.
Wer keine Ziele hat, für den ist jeder Wind der falsche! Lassen Sie Ihre Mitarbeiter am Wind zum Ziel segeln!
Alles, was im und durch das Unternehmen oder eine Organisation geschieht, beruht auf den Initiativen von Menschen. Denn die Mitarbeiter, einschließlich der Führungskräfte, entwickeln Produkte, entscheiden die Strategie, leben und gestalten die Geschäftsprozesse sowie die Beziehungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. (Manfred Sieg, 2016) Daher ist es schon bisher so: Erfolgreiche Unternehmen entwickeln schwerpunktmäßig das Personal und nicht die Organisation!
Basis dieser Aktivitäten aber ist eine spezifisch menschliche Energie. Sie ist nicht einfach zu identifizieren mit unserer intellektuellen oder körperlichen Kraft. Ihre Dynamik und Veränderungstendenz geht insbesondere dahin, dass sich unsere Beziehung zu unserer Wirklichkeit ändert. Konkret ändert sich für uns die Bedeutung von Menschen und Gemeinschaften, Sachverhalten und Ereignissen, Zielen und Wertvorstellungen. Manchmal zeigt sich diese Veränderung nur im Erleben, ohne dass hinsichtlich Verständnis und Handeln etwas auffällt. Manchmal denken wir neu über Dinge, ohne dass wir unser Verhalten verändern. Manchmal aber zeigt sich die Wirkung des Bedeutungswandels direkt im Bruch mit dem bisherigen Tun. Man trennt sich zum Beispiel vom Partner oder der Firma, man verkauft sein Auto oder fängt ein neues Hobby an, man wechselt vom beruflichen Engagement zum Dienst nach Vorschrift.
Diese Bedeutungsveränderung bezieht sich auf alle drei Grundaspekte menschlicher Entfaltung. Jeder von uns will sein Selbst voll entfalten, das bestmögliche Verhältnis zu denen, zu denen man in Beziehung ist, und den ihm angemessenen Platz in der Welt erobern und sichern. Das kairologische Modell beschreibt den Verlauf dieser Bedeutungsveränderung im Laufe des menschlichen Lebens.
Für Führungskräfte wäre es vorteilhaft, ihre Mitarbeiter bereits an jenen Punkten des Lebens abzuholen, an denen sich diese Bedeutungsveränderungen erstmals bemerkbar machen. Denn so lassen sich veränderte menschliche Energien mit neuen Aufgaben, Positionen oder Verantwortungen verbinden.
Hier stellen sich einige Fragen. Woher soll eine Führungskraft wissen, wann und auf welche Weise solche Veränderungen anstehen? Worauf ist der Fokus eines Mitarbeitergesprächs zu richten, wenn der Mitarbeiter zum Beispiel 26, 34, 38, 46 Jahre alt ist? Wie soll die Führungskraft erkennen, was gewisse Beobachtungen tatsächlich bedeuten? Wann soll man etwa jemand auf eine neue Position setzen, wann in Ruhe lassen? Wie sollen wir mit dem Ehrgeiz umgehen, den manche an den Tag legen? Wie soll man umgehen mit neu aufkommender Nörgelei und Kritik?
Bei all diesen Fragen kann das kairologische Modell eine erhellende Funktion übernehmen. Diesem Modell liegt die Entdeckung von menschlichen Energiefeldern zu Grunde. Sie sind die energetische Basis dessen, was wir oft Lebensphasen nennen. Die menschlichen Entfaltungskräfte bilden Kairos-Lebensphasen. In ihnen sind evolutive Zeiteinheiten und menschlicher Geist auf eine spezifische Weise miteinander verbunden. Sie haben also einen zeitlichen und einen geistigen Pol.
Das System unserer Entfaltungskräfte fällt nicht vom Himmel, sondern hängt eng mit unserem spezifischen Streben nach Entwicklung des Eigenen zusammen. Diese Kräfte sind nicht einfach Möglichkeiten, die warten, bis sie genutzt werden. Sie drängen uns vielmehr zu ihrer Realisierung. Denn nur das, was wir mit ihnen verbinden können, empfinden wir als echtes Leben. So bestimmen sie die wahre Relevanz dessen, was uns begegnet. Es handelt sich also um Wahrscheinlichkeiten unseres Lebens, die einer tieferen Logik folgen Daher wehren wir uns auch mit allen Mitteln dagegen, wenn diese Kräfte an ihrer Verwirklichung gehindert werden.
Ein genaueres Wissen darum ist für jeden Menschen, insbesondere aber für Führungskräfte, sehr hilfreich. Wissen sie darum, wann ein solches Energiefeld beginnt, können sie frühzeitig auf Zeichen achten, entsprechende Mitarbeitergespräche führen und für den neuen Wind die Segel richtig setzen.
Wissen sie, wie sich die berufliche Durchsetzungskraft von Mitarbeitern verändert, können sie darauf achten, zur rechten Zeit für das Unternehmen die richtigen Kräfte einzusetzen.
Wer in diesem Sinne sein Team, seine Abteilung, sein Unternehmen kairologisch ausrichtet, wird im Kampf um die Talente auf dem Personalmarkt und Im Bemühen darum, wertvolle Ressourcen für das eigene Unternehmen möglichst lange zu sichern, einen entscheidenden Vorteil gewinnen.
Ganz gleich, ob es um die Bildung effizienter Teams, um die produktive Organisation von Abteilungen oder um die geschäftliche Erfolgsausrichtung des Unternehmens geht – das kairologische Wissen sichert einem Unternehmen strategische Vorteile.
Zur Anwendung kairologisch fundierter Mitarbeitergespräche
Als erstes erhalten Sie eine kairologisch aufbereitete Liste Ihrer Mitarbeiter. Die Liste enthält für jeden Mitarbeiter zum einen den Zeitpunkt seines jeweiligen Lebensphasenwechsels und zum anderen einen Zeitpunkt in der Mitte seiner aktuellen Lebensphase. Führen Sie die Gespräche bitte innerhalb der nächsten 9 Monate nach diesem angegebenen Zeitpunkt durch.
Den Angaben liegt das kairologische Modell zugrunde. Eine Kairos- Lebensphase umfasst 9 × 9 Mondmonate, also 6,55 Jahre. In dieser Zeit gilt es, eine neue Ausdrucksform des eigenen Geistes, eine veränderte Art von Resonanz zu anderen und die Durchsetzungskraft für eine neue Gestalt des Lebens zu entwickeln.
Ziel der Mitarbeitergespräche ist es, die Fitness und Vitalität des Unternehmens zu überprüfen. Der entscheidende Erfolgsfaktor sind die Menschen. Gute Führung arbeitet kommunikativ. Die verschiedenen Arten der Mitarbeitergespräche (siehe Zusammenstellung unten) sind wesentliche Werkzeuge dafür.
Die Führungskraft stellt die Fragen in vertrauensvoller wohlwollender Atmosphäre. Die wichtigste Regel ist: „Halte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hin, in den er hineinschlüpfen kann, schlage sie ihm nicht wie ein nasses Tuch um die Ohren.“ (Schürmeyer2)
Zum Gespräch am Anfang der Lebensphase
Der Mitarbeiter hat innerlich einen neuen „Raum“ betreten, in dem seine Wahrnehmung anders gelenkt wird als bisher.
Oft ist es ein intuitives Wahrnehmen, ein sanfter leiser Impuls oder ein undeutliches Gefühl. Irgendetwas passt nicht mehr recht. Die Betroffenen können das selbst meist nicht klar formulieren, weil sie ja mitten in dieser Dynamik stecken.
Die auf der folgenden Seite im Kasten dargestellten Fragen sollen Ihnen helfen, etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen. Sie können dadurch ein qualitativ sehr hochwertiges Gespräch führen und die Ergebnisse besser auswerten. Das kann im einen Fall zu mehr, im anderen Fall vielleicht zu weniger Verantwortung führen. Das kann im einen Fall bei konzeptioneller Individualarbeit, im anderen Fall bei einer Arbeit im Team enden. Die Kunst wird sein, Wege zu finden, die Erkenntnisse des Kairos Mitarbeitergesprächs im Unternehmensalltag umzusetzen.
Zum Gespräch in der Mitte der Lebensphase
Die neuen Impulse zeigen sich gewöhnlich nach spätestens drei Jahren recht deutlich. Die veränderte Qualität der Beziehungen verlangt nach einer angemessenen Form, so z.B. die Übertragung einer neuen Verantwortung. Das Gespräch dient jetzt einer ersten Überprüfung der richtigen Deutung der bisher vollzogenen Weichenstellungen.
Zum Gespräch am Ende der Lebensphase
Es ist in erster Linie ein gemeinsames Beurteilungsgespräch, in dem die Entwicklung ausgewertet wird. Ziehen Sie gemeinsam Bilanz. Würdigen Sie die Entwicklung. Ordnen Sie das bisher Geleistete im Blick auf den gesamten Weg ein Stück weit ein.
Arten von Gesprächen
- Lebensphasen Mitarbeitergespräch
- Kritikgespräch
- Zielvereinbarungsgespräch
- Beurteilungsgespräch
- Förder- und Entwicklungsgespräch
- Mitarbeiterjahresgespräch
- Trennungsgespräch
- Wiedereingliederungsgespräch
Das Kairos Mitarbeitergespräch von Gerd Xeller wissenschaftliche Beratung Dr. Karl Hofmann ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.