Es gibt Momente, in denen ein Kunstwerk nicht einfach nur aufgeführt wird, sondern zu einem lebendigen Raum wird, in dem Menschen, Klänge und Schwingungen miteinander verschmelzen. Genau so ein Erlebnis bot das Martinet im Ulmer Theater – ein wunderschöner Vormittag, gestaltet von vier außergewöhnlichen Musikern.
Schon nach wenigen Takten wurde sichtbar, wie sehr diese Musiker in ihrem Element waren. Körper, Atmung, Bogenführung, die präzisen Bewegungen an Geige und Cello – alles war vollständig eins mit der Musik. Man konnte förmlich sehen, dass sie nicht spielen, sondern Musik sind. Jede Regung, jede Geste entstand aus derselben Schwingung wie der gespielte Ton.
In diesen Augenblicken wird deutlich, was Flow bedeutet: das komplette Aufgehen in einer Aufgabe, das Verschwinden der Grenze zwischen dem, der etwas tut, und dem, was getan wird. Der Musiker wird selbst zum Klangkörper. Sein eigenes Ich fließt in das Werk, wird Teil des Stücks und prägt den gemeinsamen Moment.
Diese Resonanz blieb nicht auf der Bühne. Sie erfasste nach kurzer Zeit den gesamten Zuschauerraum. Ein stilles Einverständnis, ein feines Mitklingen breitete sich aus. Man wurde hineingezogen in dieses Feld, getragen von Harmonie und Leichtigkeit – und ging beschwingt in den Nachmittag.
Musik zeigt wie kaum etwas anderes, wie Resonanz entsteht: Sie braucht keinen Widerstand, keine Rechtfertigung, keine Erklärung. Sie existiert, verbindet, hebt Unterschiede auf. Ein Musiker irgendwo auf der Welt gibt sich einem Klang ganz hin – und ein anderer nimmt ihn auf. Ein universelles Band, das Grenzen mühelos überwindet.
Genau diese Erfahrung steht im Zentrum unseres neuen Films über Schwingung und Resonanz. Der Film zeigt, wie tief Schwingungen unser Leben prägen, was Resonanz mit uns macht und wie wichtig es ist, uns mit positiven Impulsen zu umgeben. Denn dort, wo wir in Resonanz kommen, entsteht Kraft. Dort finden wir Auftrieb, Orientierung, Stabilität.
Die Frage ist:
Was stärkt uns? Was zieht uns herunter? Und wie können wir immer wieder Zugang zu jenen Kraftwellen finden, die uns in eine tragende Schwingung bringen – trotz all dessen, was wir lösen und bewältigen müssen?
Der Vormittag im Ulmer Theater hat daran erinnert, wie leicht dies sein kann, wenn wir uns öffnen für das, was uns wirklich berührt.
Viel Freude beim Film – und beim eigenen Entdecken dieser Schwingung.
